Musiker von Herzen - Soldat zwangsweise.
Einberufung am 28.8.1939 - drei Tage vor Kriegsbeginn. Zwangsabschied vom Konservatorium in einen mehr als fünfjährigen Krieg. (Foto vor der Delius- Kaserne in Potsdam- Nedlitz)
Karl Oriwohl,
Musiker und Sammler
Mit Bandonion durch Krieg und Gefangenschaft
.
Karl Oriwohl begann als vierzehnjähriger das Bandonionspiel auf einem Wechselton- Instrument. Obwohl schon Mitglied eines Vereins entschied er sich jedoch nach 3 Jahren Lernen für ein gleichtöniges Zademack/Micklitz- Bandonion und begann nochmal von vorn. Dieser Bandoniontyp wurde wenig später zum Kusserow-Modell weiterentwickelt, was für die linke Hand ein erneutes Umlernen bedeutete. Mit dem 'Kusserow' studierte er dann am Sternschen Konservatorium in Berlin bis zum Kriegsausbruch 1939.
Nachrichtensoldaten bei der Straßenmusik im besetzten Polen.
Das Bandonion bittet zum Tanz, auch bei offensichtlichen Frauenmangel.
"Die Blitzbuben" - die Kriegsgefangenen-Kapelle.
Benannt in Anlehnung an die sogenannten "Blitzmädels" - Telefonistinnen beim Militär, welche an ihren Uniformen ein "Blitz"-Zeichen trugen. Nach Überredung der britischen Bewacher darf wieder musiziert werden, meistens zu deren Unterhaltung und Vergnügen.
Des Kapellmeisters Qualen...
Zivil statt Uniform - Zeichen einer neuen Zeit. Ungarische Mitgefangene schneiderten den Musikern Hosen aus Verdunklungsstoff, der ursprünlich zum Abdunkeln von Fenstern gegen Luftangriffe diente. Da dieser einen hohen Papieranteil enthielt, betraten die Künstler die Bühne stets mit einem lauten Rauschen. In Klagenfurt spielte die Gefangenen- Band sogar vier Titel für den Rundfunk auf Schallplatte ein.
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