Herstellung: Fa. Georg Bässler (Marbach i. Sachs.), um 1900.
Zinkstimmplatten; mehrchörig mit Zugregistern.
Perlmutteinlagen.
Dt. Konzertina
(wechseltönig)
Carlsfelder System, 96 Töne
(Slg.Oriwohl, Nr. B- 103)
Linke Seite: 4-chörig mit Zugregistern, (4x16'+8'+4' und 15x8'+8°+4'). Stand am Anfang des 19Jh. die Aufführungspraxis der Kammermusik noch im Mittelpunkt, so sind es an dessen Ausgang die Orchester. Eine vergleichbarer Wandel ist auch bei den Handharmonikas festzustellen. Waren die ersten Konzertinas ausnahmslos einchörig, so werden später bis zu 6-chörige Instrumente gebaut. Ermöglicht wird dies durch fortgeschrittene Herstellerkunst, nachgefragt durch neue Hörgewohnheiten.
Rechte Seite: 3-chörig mit Zugregistern (8'+8°+4')
Vielchörigen Instrumenten fehlt es in Kapellen an Schärfe und Durchsetzungskraft, weil der Winddruck sich auf mehrere Chöre und damit Kanzellen verteilt und deshalb das Einschwingen der einzelnen Zungen träger abläuft. Das Einschwingverhalten innerhalb weniger Zehntelsekunden ist jedoch entscheidend für die Klangfarbe eines Instrumentes, da während diesem die für ein Instrument typischen Tonanteile entstehen.
Vielchörige Modelle finden als Soloinstrumente oder in kleinen Formationen (Duo, Trio) Verwendung. In der Tangomusik dagegen kommen ausschließlich 2-chörige (8'+4') Instrumente zum Einsatz, um einen klaren, scharfen und kontrastreichen Ton zur Verfügung zu haben.
Die Knöpfe auf der Oberseite sind Zugregister von denen jeweils 2 gleichzeitig gezogen werden müssen, um die Chöre 8'+8'+4' wahlweise zu zuschalten. Der Klang wird mit steigender Anzahl an Registern (schaltbare Chöre) voller, weicher, aber auch 'verschwommener', was für das Musizieren in größeren Kapellen auf Grund der schlechteren Wahrnehmbarkeit des Instrumentes ungeeigent ist.
Verkaufsanzeige.
Schild im (Original?)-Koffer.
Firmengründung 1865 durch Carl Ernst Bässler (Marbach bei Flöha, später Dresden-Cotta, Klopstockstr.38, Hölderlinstr.29),
"Feierabend vor der Schmiede" (Foto H.Krausse, Steinbach/Erzg.; Kunstverlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg i.Sa.; kolorierte Postkarte)
Die Generationen unter einem Dach. Frau und Kind beim Klöppeln (eine Art Häkeln mit Rundhölzern - den Klöppeln), einer früher verbreiteten Heimarbeit im Erzgebirge.
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